Ein leiser Wind haucht zärtlich durch die Äste. Die raschelnden Blätter brechen das goldene Herbstlicht und werfen tanzende Schatten auf den feuchten Waldboden. Die Luft wiegt schwer von erdig süßen Aromen, denen der starke Regen der vergangenen Tage noch mehr Kraft gegeben hat.
Wunderbar groß und schwarz glänzend: Die Brombeeren auf dem Feld zum Selberernten sehen definitiv verführerisch aus. Nach dem ersten Kosten gibt es aber lange Gesichter. Ziemlich sauer sind sie, selbst die ganz reifen Exemplare.
Wer denkt bei Monaten manchmal auch ein bisschen an Farben oder Stimmungen? Jeder Jahresabschnitt hat für mich irgendwie eine eigene Tönung und Schattierung. Und der August leuchtet gerade wundervoll in Goldgelb und Lila.
Der ewige Kreislauf vom Werden und Vergehen – nirgendwo ist er so schön zu beobachten wie in der Natur. Auch in einer Großstadt. Mein eigenes Gemüse zu ernten hat mich in den vergangenen Monaten wirklich einiges sehr anschaulich gelehrt. Dass sich Einsatz immer lohnt, auch wenn die Früchte vielleicht nicht immer gleich sichtbar sind.
Wenn der Sommer sehr lang und heiß war, fühlt sich die erste Welle herbstlicher Abkühlung durchaus wie eine richtige Wohltat an. Fast wie ein Sprung ins Wasser, nachdem man zu lange in der Sonne gelegen hat. In meinem Fall dauert die Freude über die Abkühlung aber höchstens einen Tag lang.
Der Apfelbaum hat in der Menschheitsgeschichte seinen festen Platz als Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Ich habe mich in den vergangenen Monaten oft gefühlt, als hätte ich von der Frucht der Sünde genascht und wäre aus dem Paradies vertrieben worden – wenn auch nicht in einem religösen Kontext.