Zitroneneis mit Fenchelpollen

Wenn der Sommer sehr lang und heiß war, fühlt sich die erste Welle herbstlicher Abkühlung durchaus wie eine richtige Wohltat an. Fast wie ein Sprung ins Wasser, nachdem man zu lange in der Sonne gelegen hat. In meinem Fall dauert die Freude über die Abkühlung aber höchstens einen Tag lang. Spätestens wenn es ohne Schal und Haube draußen irgendwie ungemütlich wird, packe ich normalerweise meine Koffer und mache mich auf Richtung Süden, ans Meer. Den Sommer verlängern, das süße Leben genießen. Nicht so dieses Jahr. Ich habe mir selbst einen kalten Entzug verordnet.

meer

Wenn ich in den vergangenen Jahren nämlich eines gelernt habe, dann dass Abschiede vom Sommer nicht unbedingt leichter werden, wenn man sie hinauszögert. Statt dessen will ich meinen Blick darauf richten, was der Herbst an Schönem zu bieten hat. Das goldene Licht, die bunten Blätter, eine reiche Ernte.

Und selbstgemachtes Eis natürlich. Zu dessen Herstellung kann ich mich nämlich erst dann wieder motivieren, wenn alle guten Eissalons in Wien die Saison langsam für beendet erklären.


ZUTATEN:

  • 250 g Milch
  • 150 g Obers
  • 50 g Zucker
  • 12 g Glucosesirup
  • Schale einer halben Bio-Zitrone
  • 1 Messerspitze Fenchelpollen
  • 1 Prise Salz
  • 8 g Speisestärke
  • 30 g Ricotta
  • 1/2 EL milder Grappa (optional)

Zum Bestreuen:

  • 1 EL Kokosblütenzucker
  • 1 Prise Fenchelpollen
  • 1 TL Zitronenabrieb


ZUBEREITUNG:

Von der Milch 50 g entnehmen, mit Obers, Zucker, Glucosesirup, Zitronenschale, Fenchelpollen und Salz in einen kleinen Topf geben und unter Rühren bis zum Siedepunkt erhitzen. Speisestärke mit der restlichen Milch klümpchenfrei verrühren.

Wenn die Milchmischung fast kocht, Topf von der heißen Herdplatte nehmen und die angerührte Speisestärke untermischen. Wieder auf die heiße Platte stellen und unter ständigem Rühren rund eine Minute kochen, bis die Masse leicht andickt. Topf zur Seite stellen. Ricotta in einer kleinen Schüssel glatt rühren. Einige Esslöffel von der heißen Milchmischung zugeben und kräftig rühren, bis die Masse völlig homogen ist.

Die Ricottamilch in den Topf löffeln und klümpchenfrei verquirlen. Waschbecken etwa handbreit mit kaltem Wasser füllen, Topf hineinstellen und so lange rühren, bis der Inhalt nur noch lauwarm ist. Dann den Grappa unterrühren.

Wasser neu einfüllen und den Topf im Becken stehen lassen, bis der Inhalt vollständig abgekühlt ist. In ein großes Glasgefäß (vorzugsweise mit Ausguss) umfüllen, abdecken und über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.

Am nächsten Tag die Zitronenschalen entfernen und die Masse nach Gebrauchsanweisung in der Eismaschine gefrieren lassen.

In der Zwischenzeit eine große Tupperschüssel im Tiefkühler vorkühlen und aus Backpapier eine passende Abdeckung ausschneiden. Das Eis in die vorgekühlte Schüssel füllen. Den Backpapierdeckel leicht andrücken und die Schüssel zurück in den Tiefkühler stellen.

Nach 3-4 Stunden ist das Eis servierbereit. Gefäß erst dann mit einem Deckel verschließen. Das Backpapier nicht entfernen! Es sorgt dafür, dass sich auf der Oberfläche keine Eiskristalle bilden.

Eis nach Geschmack nach dem Anrichten noch mit der Gewürzmischung bestreuen.

Verfasst von

...auf der Suche nach la dolce vita

6 Kommentare zu „Zitroneneis mit Fenchelpollen

  1. mhhhh, interessante geschmackskombi! würd ich sofort probieren, wenn es wo auf der karte steht… hab leider selber keine eismaschine daheim :(

  2. Mhmmm… es kann gar nicht so kalt werden, dass man kein Eis mehr essen möchte, oder? Ich bekomme, ehrlich gesagt, erst jetzt wieder Lust darauf. Im Sommer ist es einfach zu heiß. Dann macht Süßes nur durstig.

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