Wenn der Sommer sehr lang und heiß war, fühlt sich die erste Welle herbstlicher Abkühlung durchaus wie eine richtige Wohltat an. Fast wie ein Sprung ins Wasser, nachdem man zu lange in der Sonne gelegen hat. In meinem Fall dauert die Freude über die Abkühlung aber höchstens einen Tag lang.
Jedes Jahr rund um Ferragosto, wenn der Sommer zumindest temperaturmäßig auf dem absoluten Höhepunkt ist, haben wir früher in unserem Garten ein großes Open-Air-Pasta-Fest gefeiert.
Holunderblüten und Holunderbeeren sind für mich ein bisschen wie ein ungleiches Geschwisterpaar: die einen hell und süßlich, die anderen dunkel und herb. Und trotz aller Gegensätze sind die beiden ohne Zweifel miteinander verwandt.
Tief hängende Wolken, die sich im Zeitlupentempo zwischen Berggipfeln hindurchzwängen – der erste und zugleich bleibendste visuelle Eindruck, den ich während meiner zweitägigen Reise in Österreichs westlichstem Bundesland gewonnen habe.
Die meiste Zeit im Jahr bleibt der Holunderbusch unauffällig im Hintergrund, fügt sich mit seinem schlichten Blattkleid brav in das Gesamtbild der Umgebung. Doch dann schlägt seine große Stunde, die weißen Blüten wachsen Richtung Himmel und verströmen dabei einen Geruch, an dem man nur schwer vorbei kommt.
Was tun, wenn sich die eigenen Kernölvorräte langsam dem Ende zuneigen und ein verlängertes Wochenende ansteht? Ganz einfach: ein paar Freundinnen zusammentrommeln und ab in das grüne Herz Österreichs.