Wie ich fast an malloreddus alla campidanese verzweifelte

Mein letzter Sardinienurlaub ist zwar schon ein paar Jahre her, aber an ein Detail kann ich mich noch ganz genau erinnern. Nicht das türkisblaue Meer oder die weißen Sandstrände, nein, es war eine lokale Spezialität, die sich für alle Ewigkeit in meinem Gedächtnis verankert hat: Malloreddus a sa campidanesa, wie die Sarden sagen. Oder gnocchetti sardi alla campidanese, wie es im Rest Italiens heißt. Ein Pastagericht denkwürdiger als jeder Sonnenuntergang. Von Zeit zu Zeit schwappen Geschmacksflashbacks wieder in meinem Gedächtnis hoch wie Flaschenpost aus einem Meer an Erinnerung.

Sardinien | lacapocuoca.at

Urlaubserinnerungen in der eigenen Küche nachzukochen ist eine Herausforderung, der sich eigentlich nur Spinner stellen. In erster Linie deshalb, weil die richtigen Zutaten gar nicht zu bekommen sind. Und der Teufel – oder eben der Geschmack – sitzt hier meist im Detail. Das fängt schon bei der Hauptzutat für den Sugo an: Frische Salsiccia mit Fenchel? In Wien so gut wie nicht aufzutreiben. Ganz zu schweigen von der Pasta. Irgendwie sehen gnocchetti sardi aus nicht-italienischer Produktion viel zu pummelig aus. Zum Vergleich: links das Original, rechts das eingedeutschte Dickerchen.

Gnocchi sardi | lacapocuoca.at

Als mir der Zufall vor kurzem aber ein paar würzige Salsicce in die Hände gespielt hat, war mir trotzdem sofort klar, was ich daraus machen musste. Während der Sugo friedlich auf dem Herd vor sich hin blubberte, kam mir aber ein Gedanke: Was hält mich eigentlich davon ab, einfach ein Ticket nach Sardinien zu buchen?

Gnocchi sardi alla campidanese | lacapocuoca.at


ZUTATEN:

  • 300 g Salsiccia al finocchio
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 TL Safranfäden
  • 500 g pomodori pelati (Dose)
  • Ein paar Basilikumblätter
  • 100 g geriebener Pecorino sardo
  • Außerdem: Olivenöl, Zucker, Salz, Pfeffer

ZUBEREITUNG:

Die feingehackte Zwiebel und den Knoblauch in etwas Olivenöl anschwitzen ohne Farbe nehmen zu lassen. Das Brät der Salsiccia aus der Haut pellen und etwa zehn Minuten lang sanft mitbraten. Danach die Tomaten mit einer Prise Salz und einem halben Teelöffel Zucker hinzufügen. 30 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen und dann die Basilikumblätter und ein paar Fäden Safran hinzufügen, die zuvor in einem halben Glas lauwarmem Wasser aufgelöst wurden. Die Sauce so lange köcheln lassen, bis sie sämig ist. Pasta nach Packungsanleitung al dente kochen und dann mit dem Sugo vermengen. Zum Schluss geriebenen Pecorino einrühren und sofort servieren.

Verfasst von

...auf der Suche nach la dolce vita

6 Kommentare zu „Wie ich fast an malloreddus alla campidanese verzweifelte

  1. Sardinien! Mein absolut liebste ferieninsel! Wir waren bis jetzt zwei mal dort. Ich könnte mich nur von ziegenkäse und honig ernähren. aber die pasta hab ich auch schon einmal probiert, ist wirklich wunderbar mit dem safran und dem fenchel! lg, tamsi

  2. herrlich, da werden urlaubserinnerungen wach! ist bei mir aber auch schon ein paar jährchen her, wenn ich ehrlich bin. das essen auf sardinien hab ich aber generell in sehr guter erinnerung. wenn man auf meeresfrüchte steht, ist man dort im paradies.. :-) lg, maria

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