Zum Tierfreitag: Pasta oben ohne

Wenn es so etwas wie Karma gibt, hoffe ich inständig, dass ich im nächsten Leben nicht als Mehlwurm wiedergeboren werde. Wundern würde es mich allerdings nicht, angesichts der Menge Pasta, die ich im Laufe der vergangenen Jahre schon verdrückt habe. Ich kann allerdings reinen Gewissens sagen: Ich war immer gut zu meinen Nudeln. Habe sie nach Möglichkeit nicht zerkocht, die Teigware sorgfältig passend zum jeweiligen Sugo ausgewählt. Tierfreitag: Spaghetti mit Zucchiniblüten und SafranUnd es gab immer reichlich Parmesan dazu. Und oben drauf natürlich. Pasta ohne Hartkäse – für mich fast undenkbar. Als die österreichische Journalistin und Buchautorin Katharina Seiser vor kurzem auf ihrem Blog esskultur mehrere Wochen lang der Frage „Wie schmeckt vegan?“ nachgegangen ist und im Zuge ihres Selbstversuchs alsbald vom Biss ins Butterbrot fantasierte, musste ich mich unweigerlich fragen: Wie lange würde ich ohne Käse für meine Pasta durchhalten? Wochen? Tage? Stunden? Zum kurz danach von Signora Seiser ins Leben gerufenen Tierfreitag – „für Menschen, denen die tierische Herkunft ihrer Zutaten nicht wurscht ist“ – wollte ich trotzdem oder gerade deswegen ein Pasta-Rezept beisteuern. Geschmacklich rund und rein pflanzlich. Dass Zucchiniblüten schon wieder Saison haben, kommt da gerade recht. Zusammen mit Kirschtomaten und Safran ergeben die grüngelben Schönheiten einen wunderbaren Sugo. Parmesan würde den feinen Safrangeschmack eher verflachen als abrunden. Kein halbherziger Verzicht also, sondern eine willkommene Alternative. Gemeinsam fallen uns doch sicher noch viel mehr Möglichkeiten ein, mehr pflanzliche und weniger tierische Produkte zu essen – nicht nur freitags und nicht nur des guten Karmas wegen.


Zutaten (für 2 Portionen):

  • 200 g Spaghetti (oder Linguine)
  • 6 – 8 Zucchiniblüten mit Fruchtansatz (ersatzweise nur die Blüten plus die Hälfte eines kleinen Zucchino)
  • 6 Kirschtomaten
  • 1 Knoblauchzehe
  • Ein Döschen Safran (0,1 g), davon ungefähr ein Viertel
  • Einige Blätter Basilikum
  • Salz, Pfeffer, Olivenöl

Zubereitung:

Die Safranfäden mindestens eine halbe Stunde in 2-3 EL kaltem Wasser einweichen – dieser Schritt ist wichtig, damit sich das Aroma und die Farbe voll entfalten können. Safran | lacapocuoca.atDie Zucchiniblüten waschen, abtrocknen und den Stempel entfernen. Die Blüten der Länge nach vierteln. Zucchini waschen und in feine Streifen schneiden. Zusammen mit der Knoblauchzehe in etwas Olivenöl bei mittlerer Hitze anbraten. Die entkernten und geviertelten Tomaten dazugeben. Kurz mitbraten, bis die Zucchini fast gar (aber nicht zu weich) sind. Die Knoblauchzehe entfernen. Die Blüten hinzufügen und kurz mitgaren. Zum Schluss den Safran und die Basilikumblätter hinzufügen. Paralell dazu die Pasta nach Anleitung al dente kochen. Nudeln mit Gemüse in der Pfanne gut durchmischen und sofort servieren.

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...auf der Suche nach la dolce vita

8 Kommentare zu „Zum Tierfreitag: Pasta oben ohne

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