Ich muss ein Geständnis machen: Ich habe einen Auftragsmord begangen. Vorsätzlich und im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte habe ich ein paar Tintenfische liquidiert. Posthum, gewissermaßen. Dazu angestiftet wurde ich von einer Freundin. Die hat in den höchsten Tönen von einem Antipasto geschwärmt, das im Sizilien-Urlaub so sensationell geschmeckt hat: Calamari affogati – ersoffene Calamari. Also eher nichts für zartbesaitete Naturen. Auch wenn als Kopfgeld eine gute Flasche Wein auf die Kopffüßer ausgesetzt war, hatte ich anfangs natürlich Skrupel. Warum die armen Tiere nicht einfach in heißem Fett frittieren? Mit einer rettenden Schicht Panier müssten sie wenigstens nicht absaufen. Aber so ganz ohne Schwimmhilfen hatten die Calamari natürlich keine Chance, als sie in einem würzigen Sud aus Tomaten, Kapern und Oliven baden gehen mussten. Ich konnte nur dabei zusehen, wie sie untergegangen sind. Nach dem ersten Bissen war mein Gewissen aber wieder rein wie frisch gefallener Schnee auf dem Ätna. Ob ich zur Wiederholungstäterin werden könnte? Ich fürchte, ja…
Zutaten:
- 400 g Calamari
- 1 kleine Stange Stangenzeller
- 1 kleine Zwiebel
- 1 Zehe Knoblauch
- Eine Dose Tomaten (Polpa di Pomodoro)
- 100 ml Weißwein
- 1 EL Kapern
- 10 Oliven (grün oder schwarz)
- Je nach Geschmack etwas Peperoncino
- 1 EL gehackte Petersilie
Zubereitung:
Die Calamari waschen, abtrocknen und die Tuben in Ringe schneiden. Zwiebel, Knoblauch und Stangenzeller fein hacken und in etwas Olivenöl anschwitzen. Die Calamari dazu geben und kurz mitbraten. Mit dem Weißwein ablöschen. Bei geschlossenem Deckel rund 15 Minuten bei schwacher Hitze köcheln lassen. Dann die Tomaten, die Kapern, die entsteinten Oliven in Stücken und je nach Geschmack etwas Peperoncino dazugeben. Salzen und pfeffern. Weitere 20 – 30 Minuten mit geschlossenem Deckel köcheln lassen.
Die gehackte Petersilie untermischen. Sollte der Sud noch sehr flüssig sein, etwas einreduzieren lassen. Calamari affogati schmecken am besten lauwarm mit Weißbrot.
Santa Maria, muss das köstlich gewesen sein!! Bei nächster Gelegenheit…
Liebe Grüße von Küche zu Küche
Cheriechen
ich wage mich dann demnächst an deine amaretti morbidi :-)
Tu das! Denke die passen gut zu dir, so gefühlt… ;)
daran habe ich keinen zweifel!
Ich bekomme Hunger – und das obwohl ich gerade gegessen habe! Wie lecker!!
das gefühl kenn ich! :-)
oh ja, oh ja…. mmmmhhh!!! Yamyam… schmatz
ich seh schon, du hast auch den nötigen killerinstinkt :-)
Ich hab’s „noch“ nicht nachgekocht, aber ich schmecke es schon auf der Zunge ;-)! Sehr fein!
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
es schmeckt nach meer :-)