Einen Urlaubsverlängerer, bitte!

Jede Italienreise beginnt für mich seit Jahren mit dem selben Ritual: Gleich nach der Ankunft, noch bevor die Koffer auch nur ansatzweise ausgepackt sind, geht es direttissima in die nächste Bar oder Pasticceria. Ankommen, die Atmosphäre wirken lassen, in aller Ruhe einen caffè im Stehen genießen. Espresso oder Cappuccino, je nach Tageszeit, dazu das obligatorische klebrige Gebäckteil. Auch wenn ich mir sonst nicht allzu viel aus Süßem mache und Koffein im Alltag nicht meine drug of choice ist. Aber wie heißt es so schön? When in Rome, do as the Romans do. Und Kaffee gehört für mich zu Italien wie Pizza und Pasta.

Seit einigen Monaten versuche ich, ein bisschen von diesem Ritual in meinen Alltag zu integrieren. Kein schneller coffee-to-go mehr, kein fader Espresso vom Kaffeevollautomaten im Büro zwischen zwei Sitzungen. Statt dessen eine spannende Challenge für mich und meine Geschmacksnerven.

Seit März teste (das heißt schnüffle und schlürfe) ich mich im Rahmen der Aroma-Challenge von illy durch die Monoarabica-Reihe*. Sortenreiner Kaffee, aus exotischen Ländern wie Guatemala, Nicaragua und Tansania. Und ich bin immer wieder erstaunt, was es da alles zu entdecken gibt.

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Kaffee besitzt eines der komplexesten Aromenspektren überhaupt, mehr als 800 Aromabestandteile sind in gerösteten Bohnen nachweisbar. Da riecht und schmeckt es nach Vanille, Schokolade, Karamell, nach Zitrusfrüchten, Honig und sogar nach Nelken und Koriander. Die Sinne auf Geschmacksunterschiede zu konzentrieren erfordert vor allem Konzentration und Hingabe. So wird Kaffeetrinken fast schon zu einer Art Meditation.

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Es sind insgesamt neun Arabica-Espresso-Sorten aus Südamerika, Mittelamerika, Indien und Afrika, die in Kombination den charakteristischen Geschmack der illy Mischung ergeben. Eine überaus runde Mischung, auf die schon mein Vater geschworen hat, der in den 90ern das erste italienische Café in Wien betrieben hat.

Die einzelnen Arabica-Sorten haben hingegen eine starke Persönlichkeit mit Ecken und Kanten. Das macht solo beim Verkosten schon sehr viel Spaß. Ihr besonderer Charakter macht sie aber auch zum perfekten Ausgangsprodukt für Mixgetränke. Besonders gerne experimentiere ich mit Sorten mit ausgeprägten schokoladigen Noten oder Zitrus-Anklängen.

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An dieser Stelle möchte ich den Vorhang für zwei besondere Kaffee-Spezialitäten aus Italien heben. Bicerin, ein traditionsreiches Getränk aus Turin – ideal für alle, die sich nicht entscheiden können, ob sie lieber eine heiße Schokolade oder einen Espresso wollen. Und Caffè leccese, der mit einem Schuss Mandelmilch und Eiswürfeln für Abkühlung an heißen Tagen sorgt – oder Vorfreude auf den nächsten Urlaub weckt.

Bicerin

  • 1 Tasse Espresso (zB illy Monoarabica aus El Salvador oder Indien)
  • 150 ml Milch
  • 45 g Schokolade (70 % Kakaoanteil)
  • 50 ml Obers (im Original eigentlich crema di latte)

Milch bis kurz vor den Siedepunkt erhitzen und die zerkleinerte Schokoladen unter Rühren darin auflösen. Einen Espresso in ein Glas füllen, dann die heiße Schokolade darauf gießen und mit einem Löffel halbfest geschlagenem Obers vollenden. Mit Kakaopulver bestreut servieren.

Caffè leccese

  • 1 Tasse Espresso (zB illy Monoarabica aus Costa Rica oder Äthiopien)
  • 1 – 2 EL Mandelmilch (gekauft oder selbst gemacht)
  • Eiswürfel nach Geschmack

Eiswürfel in ein Glas füllen, einen heißen Espresso darüber gießen und mit der Mandelmilch abrunden. Nach Geschmack süßen.

*Die Produkte wurden mir von illy zur Verfügung gestellt.

Mehr über die illy Aroma-Challenge bei:
Ach du gute Güte!
Ginger in the Basement
My Mirror World
Superzisch

Verfasst von

...auf der Suche nach la dolce vita

6 Kommentare zu „Einen Urlaubsverlängerer, bitte!

  1. caffe leccese kannte ich bis jetzt überhaupt nicht, stell ich mir aber extrem lecker vor. die eiswürfel kann man ja weglassen, wenn es draußen nicht mehr ganz so warm ist :) lg, fee

  2. but first coffee! ich weiß auch nicht woran es liegt, dass kaffee in italien einfach so viel besser schmeckt. hab mich das schon oft gefragt.. wahrscheinlich spielen da mehrere faktoren eine rolle :)

  3. Kaffee und insbesondere Espresso müssen einfach mit einem gewissen Ritual verbunden werden, erst dann entfalten sie ihre ganze Wirkung.

    Mmmh…. der Caffe Leccese klingt verlockend. Dann will ich mal sehen, ob ich meine Espressomaschine zur Kooperation bewegen kann – sie ist manchmal etwas zickig!

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