Abschiede werden im Allgemeinen nicht leichter, wenn man sie hinauszögert. So gesehen war der sommerlich warme Herbstbeginn mehr Fluch als Segen. Am liebsten hätte ich mich an jeden Sonnenstrahl geklammert, wollte das letzte bisschen Wärme aufsaugen wie die Trauben, die an den Rebstöcken herangereift sind.
Aber irgendwann ist es dann vorbei mit den ausgedehnten Spaziergängen in den Weinbergen, dem gemütlichen Draußensitzen beim Heurigen. Spätestens dann wenn das stürmische Wetter mehr nach heißem Tee als nach Sturm und Most schreit.
Die sinkenden Temperaturen haben mich aber erst recht dazu angespornt das zu tun, was ich schon seit Wochen und Monaten mache: Erntefrisches Gemüse und Obst einlegen, einkochen, konservieren – Vorräte anlegen. Auch selbst geerntete Trauben waren schon an der Reihe.
Duftendes Isabella-Trauben-Gelee, würziges Chutney, die üblichen Klassiker. Besonders angenehm überrascht hat mich aber das Gläschen eingelegte Trauben, das eigentlich aus reiner Neugierde entstanden ist. Die Süße der Trauben bekommt durch milden Essig und Gewürze einen mehr als interessanten Kontrast. Hier ist auch reichlich Spielraum für den eigenen Geschmack: Rosmarin, Zimt, Ingwer, Knoblauch, Chili – zu Trauben passt fast alles.
Eingelegte Trauben machen sich wunderbar auf Antipasti-Platten, zu würzigem Käse oder cremigen Pasteten, geben aber auch eine ungewöhnliche Zutat für herbstliche Salate ab.
Wirklich lange haltbar sind sie leider nicht, aber was ist schon von Dauer?
ZUTATEN:
- 500 g Trauben (kernlos)
- 200 ml Weißweinessig
- 200 ml Wasser
- 150 g Zucker
- 1 TL Salz
- 1 TL Pfefferkörner
- 1 TL Senfsamen
- 1 TL Gewürznelken
- 4 Lorbeerblätter
- 2 Zimtstangen
ZUBEREITUNG:
Trauben waschen und das oberste Stück in der Nähe des Stils abschneiden.
Trauben und Gewürze auf zwei sterile Gläser aufteilen.
Essig, Wasser, Salz und Zucker erhitzen, bis sich die festen Bestandteile komplett aufgelöst haben.
Die heiße Flüssigkeit über die Trauben gießen. Ohne Deckel komplett auskühlen lassen – das dauert rund eine Stunde.
Gläser verschließen und einige Male drehen, damit sich die Gewürze verteilen.
Im Kühlschrank durchziehen lassen. Nach 24 Stunden sind die Trauben zum Verzehr bereit. Je länger sie ziehen, desto weicher aber auch geschmackvoller werden sie. Innerhalb einer Woche verbrauchen!
klingt echt spannend! hab hier gerade zufällig auch ein paar weintrauben herumliegen, die schnell verbraucht werden müssen, sonst droht eine fruchtfliegeninvasion :)
oh gott! bei mir werden die viecher so groß wie marienkäfer :)
schöne idee! kann ich mir gut vorstellen, dass das zu käse schmeckt :) lg, tina
besonders zu stinkendem käse! ;)
Das klingt echt sehr gut!
Weißt du, ich hab mich schon sehr über den Herbst gefreut und auch, dass es ein bisschen kälter wird.
Kulinarisch gesehen mag ich den Herbst auch sehr gerne, ich denke da an Kürbis und Kastanien und köstliche Mehlspeisen aus Germteig.
Und die Sonnenstrahlen kommen auch ganz bald wieder, versprochen.
Alles Liebe
Lisa
http://www.piratesandmermaids.at
wenn es nach mir ginge, könnte das ganze jahr frühling und sommer sein :) aber natürlich hat jede jahreszeit schöne seiten! lg, claudia
Hey, mir ging es ähnlich, den warmen Spätsommer hätte ich noch eine ganze Weile „ausgehalten“ aber irgendwie war es über Nacht vorbei damit :-(
Das Rezept merke ich mir für nächstes Jahr, meine Trauben habe ich schon alle verarbeitet aber der nächste Sommer/Herbst kommt bestimmt.
Traubengelee passt übrigens auch gut zu Käse ;-)
LG Diana
in den weinbergen hängen noch jede menge trauben, war am wochenende erst wieder eine runde. und es gibt ja auch noch genug trauben zu kaufen. eigentlich eh das ganze jahr, aber das ist eine andere geschichte :) lg, claudia
Wir haben eigene Trauben im Garten (3 Reben) daher kaufen wir die eher selten ;-) Zu Weihnachten gibts für alle meine Freunde ein Glas Traubengelee und/oder einen Traubenlikör :-D
LG Diana
alles klar! :) geht doch nichts über selbst gemachte geschenke!