Die Geschichte mit dem Mönchsbart

Nicht, dass ich besonders stolz darauf wäre, aber… Ich bin wirklich verdammt leicht zu haben. Für ausgefallene Lebensmittel jedenfalls. Und gutes Verpackungsdesign. Oder beides in Kombination. Die Weinflasche hat ein besonders schön gestaltetes Etikett? Gekauft! Die Eier sind grünschalig? Her damit! Und wer bitte schön soll einem schnittlauchartigen Grünzeugbüschel widerstehen, das Mönchsbart heißt?

Zuhause wird dann schnell klar, dass mein Weinregal mehr als übervoll ist, ich eigentlich gar keine Eier brauche und was genau wollte ich jetzt mit diesen Unmengen Mönchsbart machen? Irgendwas mit Eiern vielleicht – sind ja schließlich genug davon im Kühlschrank…

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Barba di frate ist ja auch ein eher merkwürdiges Gewächs: Die langen fleischigen Stile sind knackig, schmecken leicht salzig-säuerlich mit einem doch recht kräftigen Meeresaroma. Was wohl daher kommt, dass die Büschel in Italien auf meernahen salzigen Wiesen wachsen. In der Gegend rund um Rom wird Mönchsbart wegen seiner eleganten schlanken Form auch Ballerina, also Tänzerin, genannt. Wird das ganze in meiner Küche auf einen Eiertanz hinauslaufen?

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Pochierte Eier (nach diesem Rezept) erweisen sich schnell als gute Tanzpartner. Noch besser gefällt mir aber die Kombination mit Blätterteig und Ricotta, im Ofen zu kleinen Tortini gebacken. Sehen hübsch aus, schmecken gut. Womit sich der Kreis schließt und wir irgendwie wieder am Anfang der Geschichte wären.


ZUTATEN:
für zwei Personen

  • 4 quadratische Scheiben Blätterteig (rund 15 cm Seitenlänge)
  • 4 gehäufte EL Ricotta
  • 4 sehr frische Bio-Eier
  • 1 Bund Mönchsbart
  • Olivenöl
  • Einige Spritzer Zitronensaft
  • Salz, Pfeffer

ZUBEREITUNG:

Die Wurzeln des Mönchsbart großzügig wegschneiden, Stiele gut waschen und dann ein paar Minuten in Salzwasser blanchieren oder kurz in Olivenöl andünsten. Im Anschluss nach Geschmack mit etwas Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer würzen. Blätterteigscheiben mit je ein EL Ricotta bestreichen, dabei ein bisschen vom Rand aussparen. Im Ofen rund 15 Minuten bei 180 Grad backen, bis der Blätterteig aufgegangen, aber noch nicht zu dunkel ist. Den Mönchsbart ringförmig auf den Blätterteig verteilen und in die Mitte je ein Ei schlagen. Mit Salz und Pfeffer würzen und dann im Ofen einige Minuten weiterbacken, bis das Eiweiß gestockt ist.

Verfasst von

...auf der Suche nach la dolce vita

4 Kommentare zu „Die Geschichte mit dem Mönchsbart

  1. ja, ich fürchte die schwäche für ansprechendes verpackungsdesign teile ich mit dir… mönchsbart ist mir noch nie untergekommen, aber vermutlich würde ich auch sofort zugreifen :) lg, manu

  2. mönchsbart kenne ich nicht mal vom hörensagen, aber vielleicht sollte ich mal danach ausschau halten. meeresaroma klingt immer gut…schmeckt vl auch gut zu fisch? lg, fee

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