Und dann ist man plötzlich selbst betroffen. Ein Verdachtsfall auf einer langen Liste. In häuslicher Quarantäne. Ohne Vorbereitung. Mit überschaubarer Verpflegung. Ohne Unmengen von Toilettenpapier. Dafür jeder Menge Zeit – und einer Waffelform, die noch nie in Verwendung war.
Es wirkt fast ein bisschen so, als würden die Holunderblüten dieses Jahr besonders süß duften. Nach Frühling und nach Freiheit. Auch die Vögel zwitschern eine Spur ausgelassener als sonst. Nur die frischgebackenen Fritelle, die schmecken einfach genauso unwiderstehlich wie jedes Jahr um diese Jahreszeit.
Mit Traditionen ist das ja so eine Sache. Sie geben manchmal einen ziemlich engen Rahmen vor. Bei Rezepten sind das meist nicht nur die Zutaten, sondern oft auch die Art der Zubereitung und die finale Form. Innerhalb dieser Grenzen bleibt für Kreativität dann relativ wenig Spielraum – was manchmal durchaus eine gute Sache sein kann.
Wenn die Feigen im Nachbarsgarten reif werden, sind die heißen Tage meistens gezählt. Die Früchte haben die ganze Süße des Sommers aufgesogen und hängen jetzt satt und schwer an dem kleinen Bäumchen.
Jedes Jahr rund um Ferragosto, wenn der Sommer zumindest temperaturmäßig auf dem absoluten Höhepunkt ist, haben wir früher in unserem Garten ein großes Open-Air-Pasta-Fest gefeiert.
Venedig sehen und Torta di mandorle essen – zwei Dinge, die ich mir für dieses Jahr fest vorgenommen habe. Nicht notwendigerweise in dieser Reihenfolge natürlich. Der Plan war eher, mich mit saftigem Mandelkuchen auf eine Reise nach Venedig einzustimmen.