Granatapfel, semifreddo

In einem kleinen Vorgarten, ganz in der Nähe meiner ehemaligen Schule, steht ein großer Granatapfelbaum. Ich brause regelmäßig mit der Straßenbahn daran vorbei, wenn ich meine Nichten besuche. Es ist gar nicht so leicht, im Vorbeifahren einen Blick darauf zu erhaschen. Meist bin ich ohnehin viel zu sehr mit meinem iPhone beschäftigt. Aber manchmal hebe ich den Kopf genau im richtigen Moment und freue mich. Über die wunderschönen Blüten im Frühling, die immer größer werdenden Früchte in den Sommermonaten und im Spätherbst über die reifen Granatäpfel, die wie rote Christbaumkugeln schwer an den dünnen Ästchen hängen.

Ein Granatapfelbaum im Garten ist für Wien ein doch eher ungewöhnlicher Anblick. In den Supermärkten gibt es die Früchte dafür mittlerweile fast überall. Nach zahlreichen frustrierenden Versuchen weiß ich jetzt: Ja, man kann Granatäpfel entkernen, ohne die Küche optisch in ein Horrorfilmset zu verwandeln. Es braucht nur ein bisschen Fingerspitzengefühl und die richtige Technik. Sicherheitshalber dabei aber trotzdem immer dunkle Sachen tragen und helle Teppiche aus dem Weg räumen. Nur so als Tipp.

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Lohn der Mühen: hunderte rotglänzende Juwelen. Die Farbe und Form der Kerne hat irgendwie etwas wunderbar Festliches an sich. Pur gelöffelt sind sie mir aber fast ein bisschen zu sauer. Aber die kleinen Schmuckstücke sind ein echtes Highlight im Frühstücksmüsli und ein herrlich süßsaurer Kick in winterlichen Salaten – mit Rucola! Pistazien! Und Gorgonzola! Auch ein kleines Dessert habe ich zusammen gerührt, nachdem ich vor kurzem wieder an dem mittlerweile komplett kahlen Granatapfelbaum vorbei gefahren bin. Es ist im Handumdrehen gemacht und lässt sich für festlichere Anlässe trotzdem hübsch herausputzen. Gefroren sehen Granatapfelkerne sogar noch ein bisschen mehr aus wie wertvolle Edelsteine.

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Ricotta-Honig-Semifreddo mit Granatapfelkernen


ZUTATEN:
(für vier Portionen)

  • 250 g Ricotta
  • 150 ml Obers
  • 50 g Staubzucker
  • 3 EL Honig
  • 30 g Schokolade mit hohem Kakaoanteil
  • Granatapfel

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ZUBEREITUNG:

Das Obers nicht ganz steif schlagen. Die Ricotta in einem Sieb abtropfen lassen und dann mit Zucker, Honig sowie eine Prise Salz verrühren. Schokolade raspeln oder in gröbere Stückchen schneiden und ebenfalls unterheben. Die Kerne aus dem Granatapfel herauslösen. (Ich mache das immer nach dieser Methode.) 2 EL davon vorsichtig unter die Ricotta rühren, den Rest für die Dekoration aufheben. Masse in Silikonförmchen füllen und im Tiefkühler mindestens vier Stunden fest werden lassen. Vor dem Anrichten zehn Minuten bei Zimmertemperatur antauen lassen. Mit Schokoraspel und Granatapfelkernen dekoriert servieren.

Verfasst von

...auf der Suche nach la dolce vita

8 Kommentare zu „Granatapfel, semifreddo

  1. mit granatäpfeln hab ich leider ganz schlechte erfahrungen gemacht. musste einmal meine küchenwand neu ausmalen :)) aber optisch und geschmacklich liiiiebe ich die kerne! lg, tina

  2. oh wie hübsch! mag die kombi aus granatapfel und schokolade richtig gerne.. gefroren hab ich das aber noch nie probiert! fee ***

  3. sieht wunderschön aus! granatapfelkerne gibt es manchmal im supermarkt sogar schon ausgelöst zu kaufen. in plastik verpackt! die menschen sind ja so unglaublich faul :)

  4. Mhhhhh – das sieht aber lecker aus! Für die Granatäpfel verwende ich eine absolut schnelle und saubere Methode: Die Granatapfelkerne mit Hilfe eines Löffels aus der Schale klopfen. Hierbei wird mit dem Löffelrücken, also der Rundung von außen auf die Schale geschlagen, während man den halben Granatapfel über eine Schüssel hält. So geht’s, ohne dass man eine große Sauerei veranstaltet.
    Liebe Grüße, Anett.

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