Als Kind hätte ich beim Wort „Halbblut“ sofort an Indianerfilme gedacht, später wäre meine erste Assoziation vermutlich irgendein Finsterling aus dem Harry-Potter-Universum gewesen. Und heute? Habe ich natürlich nur noch Blutorangen im Kopf.
Moro, Tarocco, Sanguinello – jedes Jahr fiebere ich dem Anfang der Saison entgegen. Die rote Färbung des Fruchtfleisches ist aber reines Glücksspiel – zumindest zu Beginn des Winters. Denn damit Blutorangen auch wirklich blutig aussehen, brauchen sie während der Reifezeit große Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht. Wenn man also Blutorangen kauft, ist noch lange nicht gesagt, dass sie tatsächlich auch rot sind. Besonders schwer wird die Einschätzung beim Kauf, wenn die Früchte in hübschem Papier verpackt sind und man von der Schale so gar nicht auf das Innere schließen kann. Enttäuschungen sind da vorprogrammiert.
Ich hatte dieses Jahr wirklich schon viel Pech. Netz um Netz herrliche Bio-Ware gekauft – von rotem Fruchtfleisch leider keine Spur. Caspita! Das Wetter auf Sizilien scheint in den vergangenen Monaten überdurchschnittlich warm gewesen zu sein. Und dann, als ich die Hoffnung schon fast aufgegeben und wirklich keine Lust auf frisch gepressten O-Saft mehr hatte, fielen mir ein paar wunderbar dunkle Moro-Orangen in die Hände. Gewachsen auf den Hängen des Ätna, so süß, dass ich unbedingt Salat daraus machen musste. Das Rezept stammt wie die Früchte aus Sizilien. Der Geschmack, die Farbe – das lange Warten hat sich definitiv gelohnt.
Zutaten: | für 2 Personen |
- 2 Blutorangen (Moro oder Tarocco)
- 1 kleinere rote Zwiebel
- Schwarze Oliven, 10 Stück
- rund 4 EL Olivenöl extra vergine
- 1 TL Oregano, getrocknet
- Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Die Orangen mit dem einem Messer schälen und in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Eventuell vorhandene Kerne entfernen. Den Zwiebel in möglichst feine Ringe schneiden. Orangen, Zwiebeln und Oliven mit reichlich Olivenöl vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Oregano darüber streuen und gut vermischen. Zehn Minuten durchziehen lassen und auf Tellern anrichten.
Ich kenn das problem! meine blutorangen waren bis jetzt auch alle albinos :))
lg, tamsi
lustig, ich nenn die hellen auch immer albinos :D
Ah, herrlich! Ich liebe solche Salate ja sehr, schon alleine wegen der Farbe, auch wenn meinen Blutorangen bisher noch etwas das Blut fehlte ;)
blutorangen müssen rot sein, wo bleibt denn sonst der spaß! :)
Die Kombination von Orangen, roten Zwiebeln und Oliven kenne ich aus Marokko. Doch die Verbinung mit Oregano ist mir neu. Spannend – werde ich gerne mal ausprobieren.
Lieber Gruss aus Zürich
Nicole
die sizilianische küche hat arabische einflüsse, also so weit ist das geschmacklich wahrscheinlich nicht von marokkanischen rezepten entfernt. den salat gibt es mit und ohne oregano, ich mag ihn lieber mit :)