Mein Lichtblick im Advent: Cuccia

Wer in der Adventzeit durch die Wiener Innenstadt wandert, sich ein Häferl Punsch auf einem der vielen Weihnachtsmärkte genehmigt oder mit der U-Bahn fährt, könnte sich dabei fast ein bisschen nach Italien versetzt fühlen. Lautes Stimmengewirr, wildes Gestikulieren – die Touristenhorden aus Österreichs südlichem Nachbarland sind nur schwer zu überhören und -sehen. Wien ist das ganze Jahr über Anziehungspunkt für Reisende aus aller Welt, aber in der Adventzeit und rund um Silvester scheint es ganz den Italienern zu gehören.

Schloss Schönbrunn | lacapocuoca.at

Während es viele Italiener im Advent nach Wien zieht, träume ich alle Jahre wieder davon, vor dem Winter, dem Einkaufswahnsinn und natürlich den Touristen in den Süden zu fliehen. Auf irgendeine kleine Insel im Mittelmeer, wo ich einfach am Strand sitzen, das Meer beobachten und besinnlich sein kann.

Weiter als bis in meine Küche entkomme ich aber auch heuer wieder nicht. Urlaubssperre und so. Das schöne am Kochen ist aber, dass man sich dabei irgendwie auch auf Reisen begeben kann – ohne dabei die eigenen vier Wände verlassen zu müssen. Alte Rezepte aufstöbern, dabei fremde Kulturen erforschen, die Erinnerungen vergangener Generationen aufleben lassen.

KöCuccia | lacapocuoca.at

Cuccia ist eines dieser ganz traditionellen Gerichte, die auf Sizilien in der Weihnachtszeit gegessen werden. Genauer gesagt am 13. Dezember, zu Ehren der heiligen Lucia. Die Legende besagt, dass im Jahr 1646 ein Schiff beladen mit Getreide im Hafen von Siracusa angelegt hat und damit eine lange Hungerperiode ein Ende fand. Die Körner wurden gar nicht erst gemahlen, sondern gleich im Ganzen verzehrt. Die heilige Lucia beschützt auch heute noch alle Gläubigen, die an ihrem Ehrentag auf Mehl in Form von Brot und Pasta verzichten. Was für mich persönlich schon sehr viel verlangt wäre. Das ein oder andere Weihnachtskeks lasse ich für ein Schüsselchen Cuccia aber gerne links liegen.


Zutaten:

  • 150 g gekochte Getreidekörner (in meinem Fall Dinkelreis)
  • 500 g Ricotta
  • 300 g Zucker
  • 25 g Schokolade
  • 25 g kandierte Früchte (Orange und Kürbis)
  • Zimtstange
  • Zimtpulver
  • Schale einer halben Zitrone, fein gerieben

Fiaker | lacapocuoca.at

Zubereitung:

Die Ricotta mit dem Zucker vermengen und mindestens zwei Mal durch ein feines Sieb streichen. Mit den klein gehackten Früchten, der Zitronenschale und der Schokolade mischen und eine Nacht lang im Kühlschrank durchziehen lassen. Den Dinkelreis mit der Zimtstange in leicht gesalzenem Wasser nach Anleitung weichkochen, abgießen und abkühlen lassen. Die Ricottamasse untermischen, mit Zimt bestreuen und mit geraspelter Schokolade dekorieren.

Verfasst von

...auf der Suche nach la dolce vita

4 Kommentare zu „Mein Lichtblick im Advent: Cuccia

  1. Die Sehnsucht nach vorweihnachtlicher Ruhe scheinen wir uns zu teilen :) Vielleicht wird es ja nach Weihnachten entspannter und besinnlicher, ich drücke uns die Daumen!

  2. oh, das glitzert aber schön! wir waren vor zwei jahren zu silvester in wien und es war echt traumhaft schön! kann die italiener gut verstehen. aber deinen wunsch nach mehr ruhe auch! lg, tamara

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