Ich verjus mich dann mal aufs Land

An manchen Tagen riecht es in Wien nach Meer. Die Sommerhitze lässt die Stadt in einen fast schon mediterranen Rhythmus fallen, das Leben verlagert sich in die Abendstunden, hinaus auf die Straßen und piazze. Bis spät in die Nacht schläft die Stadt nicht, für Bettruhe ist im Herbst auch noch genug Zeit.

An den Wochenenden zieht es mich meist nordwärts. Mit dem Zug geht es Richtung Weinviertel, Jovanottis „L’estate adosso“ im Ohr.

Getreide | lacapocuoca.at
Bei meinen Spaziergängen durch die Weingärten liegt in den frühen Morgenstunden ein besonderer Zauber in der Luft. Ein kühler Hauch der vergangenen Nacht, der mich von dolce far niente in dörflicher Idylle träumen lässt.

Weinlaub | lacapocuoca.at
Die Trauben sind noch viel zu klein und grün, als dass ich sie probieren möchte. Aber diese Forellen! Auf die hat es scheinbar auch die Hofkatze abgesehen.

Katze | lacapocuoca.atForellen | lacapocuoca.at
Weil ich in fremden Küchen keinen großen Aufwand betreiben will, wird auch abends nur kalt gegessen. Ein lockeres Mousse aus frisch geräucherten Forellen, mit einem Schuss Verjus aus der Region. Der Saft unreifer Trauben macht sich auch im aperitivo äußerst gut, wie ich bei ein paar Gläschen feststelle. Und jetzt schnell alle raus, damit wir noch den Sonnenuntergang über den Weinbergen genießen können.

Räucherforellenmousse | lacapocuoca.at


Zutaten:

  • 150 g geräuchertes Forellenfilet (ohne Haut)
  • 8 Stängel Petersilie
  • 50 g Crème fraîche
  • 1/2 TL Abrieb einer Bio-Zitrone
  • 1 TL Verjus
  • Salz, Pfeffer
  • 100 g Obers

Weinstock | lacapocuoca.at
Zubereitung:

Das Forellenfilet grob zerkleinern. Die Petersilie waschen, abtrocknen und fein hacken. Forellenfilets mit Crème fraîche und Verjus mischen und mit dem Pürierstab oder im Multihacker fein (!) pürieren. Die Petersilie und die Zitronenschale unterrühren und mit Salz und Pfeffer würzen. Das Obers steif schlagen und unter die Forellenmasse heben.

Das Mousse im Kühlschrank mindestens eine Stunde kühlstellen. Zum Servieren mit zwei Esslöffeln Nockerl abstechen und formen, die Löffel zwischendurch kurz in kaltes Wasser tauchen. Dazu passt getoastetes Weißbrot und ein grüner Salat.

Verfasst von

...auf der Suche nach la dolce vita

10 Kommentare zu „Ich verjus mich dann mal aufs Land

  1. Tolles Rezept! Habe ich noch nie von gehört, klingt aber total interessant. Was ich unbedingt noch sagen wollte: Die Fotos sind der absolute Hammer, so eine Kamera hätte ich auch gerne :-) Liebe Grüße aus St. Martin im Passeiertal!

  2. wunderschön! ich war zwar noch nie im wein-, dafür schon öfter im waldviertel. mag die gegend sehr! das mousse sieht natürlich auch fein aus.. :-)

  3. ich mag wien im sommer, aber manchmal wär ich auch froh über so eine kleine landpartie! tolle bilder as always :-)

  4. Deine Bilder sind in der Tat superb, was ich allerdings nicht der Kamera und auch nicht dem Objektiv zuschreibe, sondern dem Auge dahinter :-)
    Und natürlich passt das Rezept wunderbar zu den aktuellen Temperaturen!
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

    1. danke andy! das sind aber alte bilder, mittlerweile hab ich mich hoffentlich weiterentwickelt.. leider kommt vor lauter freelance fotografiererei das bloggen momentan zu kurz :(

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