Die Schweden machen es sich ja einfach. Werfen ihre Weihnachtsbäume einfach aus dem Fenster, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Ich finde, das geht auch ein bisschen eleganter. Hier bei uns wird recycelt! Nicht nur die Weihnachtsbäume, auch die Weihnachtskekse. Die gelten ja nach den Feiertagen fast schon als Problemstoff, den es schleunigst zu entsorgen gilt. Ich habe den letzten Rest vom Fest weiterverarbeitet – zu einem Dessert, das schon lange auf meiner Liste steht: Bonèt. Klingt nach französischer Küche, ist aber eine alte piemontinische Spezialität irgendwo zwischen Crème caramel und Schokoflan. Das beste daran oder besser darin: fein gemahlene Amaretti. An den knusprigen kleinen Keksen mit der markanten Bittermandelnote habe ich mich kurz vor Weihnachten erstmals versucht. Leider sind sie gegen Vanillekipferl und Kokosbusserl chancenlos geblieben. In ihrer neuen Form waren die Makronen aber ein echter Renner und schneller weg, als man das Wort Resteverwertung buchstabieren kann. Somit wäre auch endlich Platz geschaffen, für all die frischen, gesunden, vitaminreichen Nahrungsmittel, die ich im neuen Jahr vorsätzlich zu mir nehmen werde – sobald die restliche Schokolade fachgerecht entsorgt ist.
Zutaten (für vier kleine Souffléförmchen):
- 250 ml Milch
- 50 g Feinkristallzucker
- 50 g Amaretti, fein gemahlen
- 25 g Kakaopulver
- 2 Eier
- 1 EL Rum/Amaretto
Für das Karamell:
- 80 g Kristallzucker
- 1 EL Wasser
Zubereitung:
Zuerst das Karamell zubereiten: Dafür den Zucker in einem Topf bei mittlerer Hitze erwärmen, bis er schmilzt – Vorsicht, das ganze sollte nicht zu dunkel werden. Schnell das Wasser hinzufügen, sodass ein recht flüssiges Karamell entsteht. Dieses so rasch wie möglich auf die Souffleförmchen aufteilen, dabei auch hin- und herbewegen um die Seitenränder zu bedecken.
Eier und Zucker mit dem Mixer vermengen. Den Kakao mittels Schneebesen in die Milch einrühren und diese erhitzen (nicht aufkochen lassen!). Die warme Kakaomilch vorsichtig zu dem Ei-Zuckergemisch gießen. Die fein gemahlenen Amaretti und je nach Geschmack auch den Rum oder Amaretto hinzufügen. Die Flüssigkeit auf vier Förmchen aufteilen. Diese in eine große Auflaufform stellen und Wasser angießen. Bei 150 Grad rund 30 – 35 Minuten im Ofen garen. Im Wasserbad abkühlen lassen und dann noch für einige Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Vor dem Stürzen mit einem Messer am Rand der Förmchen entlangfahren.
Klasse, Plätzchen = Problemstoff, genial! Wenn ich nicht gerade ebenso vernünftig und vorsatzvoll wäre, würde ich für dieses Rezept sogar Amarettini beischaffen. Hebe ich auf für üppigere Tage…
Liebe Grüße
Cheriechen
funktioniert vielleicht auch mit anderen keksen, aber ich mag gerade die kombination kakao und (bitter)mandel so gerne :-)
Sieht großartig aus! Ich habe das mal vor Jahren in Turin gegessen und träume seitdem davon…
don’t dream of it, cook it! :-)
Das ist gemein, Süßes ist bei mir im Moment eigentlich komplett gestrichen – aber dazu kann ich sicher nicht Nein sagen. Fantastico!
lass es dir schmecken – das leben ist viel zu kurz für verzicht :-)