Beim Kochen ist es wie im Leben: Bisweilen muss man auch Niederlagen einstecken. Manche schmerzen mehr, andere weniger. Und an manchen hat man richtig lange zu kauen. Mein letzter Versuch gefüllte Pasta selbst herzustellen, endete in einem Super-GAU. Der Teig zu hart, die Füllung zu weich, konnte meine Mezzelune nur noch eine Überdosis Obers und Parmesan vor dem Mistkübel retten. Um meine Ehre wieder zu erlangen, musste ich also beweisen, dass ich es besser kann – vor allem mir selbst.
Das hieß: zurück an den Start. Elastischerer Teig, stabilere Füllung war das Motto. In Sachen Pastamehl bin ich dieses Mal auf Nummer sicher gegangen und habe mir aus einem italienischen Feinkostgeschäft die 00 besorgt. Was die Füllung angeht, musste ich mich dafür ziemlich weit aus dem Fenster lehnen. Eine verlorene Wette zwang mich den Beweis anzutreten, dass Weißwurst nicht nur zu süßem Senf passt.
Und weil Wettschulden schließlich Ehrenschulden sind, habe ich mir bei der Zubereitung der italienisch-bayrischen Pasta besonders viel Mühe gegeben – mit Erfolg. Wurst versenkt, Ehre gerettet.
Zutaten:
Für den Teig:
- 240 g Mehl Type 00
- 2 Eier
- 2 EL Wasser
- 2 EL Olivenöl
Für die Füllung:
Eine kleine (Bio-)Weißwurst (ca. 100 g)
Außerdem: Parmesan, Butter, Trüffelöl
Zubereitung:
Für die Pasta alle Zutaten im Mixer vermengen und dann mit der Hand einige Minuten durchkneten. In Klarsichtfolie hüllen und rund 30 Minuten ruhen lassen. Die Weißwurst in siedendes Wasser legen und rund 5 Minuten ziehen lassen. Die Haut entfernen und die Wurst in sehr kleine Stückchen schneiden. Mit einer Nudelmaschine dünne Teigplatten ausrollen. (rund 1 mm, Stufe 5). Mit einem Glas oder einem Servierring Kreise (Durchmesser rund 5 cm) ausstechen. Jeweils ein kleines Stück Wurstfülle nicht ganz in die Mitte geben und den Teig zu Halbkreisen zusammenklappen. Gut festdrücken, damit keine Öffnungen frei bleiben. Das geht am besten, wenn man den Teig mit dem Finger leicht anfeuchtet – zum Beispiel mit lauwarmem Wasser, in dem die Weißwurst gekocht wurde. Zum Schluss noch beide Enden zusammenklappen. Dieser Schritt kann jedoch entfallen, dann bleiben die Tortellini Mezzelune. Die Pasta einige Minuten antrocknen lassen, eventuell mit etwas Mehl oder Grieß bestäuben. Wasser zum Kochen bringen, ordentlich salzen und die Teigtaschen einige Minuten (2 bis 3) bei schwacher Hitze ziehen lassen. Abseihen. In einem Topf einige EL Butter schmelzen lassen und mit ein paar Tropfen (nicht mehr!) Trüffelöl aromatisieren. Die Tortellini darin schwenken und mit Parmesan bestreut servieren.
weißwurst mag ich gar nicht, aber so könnte sie mir vielleicht sogar schmecken. :) lg aus graz, michi
wenn man nicht weiß, was drinnen ist, würde man sicher nicht an weißwurst denken. das trüffelöl überdeckt sowieso alles :-)
Bei selbstgemachtem Pastateig ist (fast) egal was man reinsteckt ;-), feine Idee!
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
aber nur fast.. ich hab’s mal mit käsefülle probiert, die ist leider komplett ausgeronnen :-)