Als mein Vater vor vielen Jahren von Italien nach Österreich gezogen ist, bekam Wien bald den Beinamen „die klopfende Stadt“ verpasst – weil sonntags ringsherum alle lautstark ihre Schnitzel plattiert haben.
Seitdem hat das kollektive Klopfen an den Wochenenden hörbar nachgelassen, zumindest in meiner Nachbarschaft. Das weltberühmte Wiener Schnitzel ist längst kein reines Sonntagsessen mehr. Trotzdem gibt es – besonders in Italien – nach wie vor viele Gerichte, die untrennbar mit Wochentagen verbunden sind – sei es nun aus religiösen oder ganz profanen Gründen.
In Rom stehen an Donnerstagen beispielsweise überall Gnocchi auf dem Speiseplan. Warum das so ist, wissen vermutlich selbst die meisten Römer nicht so genau. In Norditalien werden Gnocchi hingegen bevorzugt an Samstagen verspeist, während sie im süditalienischen Kampanien meist sonntags auf den Tisch kommen.
Mein Appetit hält sich leider nicht an einen Terminplan. Manchmal stehe ich morgens auf und weiß: Heute ist ein guter Tag für Gnocchi!
Kürbisgnocchi mit Gorgonzola
Zutaten (für vier Portionen als Vorspeise):
- 350 g mehlige Kartoffel
- 350 g Kürbis (Empfehlung: Hokkaido)
- 160 g griffiges Mehl
- 40 g Hartweizengrieß
- 1 Ei (Größe M)
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Für die Sauce:
- 200 g Gorgonzola oder Dolce Latte
- 200 ml Obers (oder eine 50/50 Mischung aus Milch und Obers)
Zubereitung:
Die ungeschälten Kartoffel rund 30 Minuten weich kochen. Den Kürbis je nach Sorte schälen oder direkt mit der Schale in Stücke schneiden und in einem Topf mit Dämpfeinsatz (oder alternativ in Ofen bei 160 Grad mit etwas Wasser) rund 20 Minuten garen. Die Kartoffel schälen und gemeinsam mit dem Kürbis in einer Schüssel zerstampfen, bis keine Stücke mehr zu sehen sind. Mit dem Ei, dem Mehl und dem Grieß rasch zu einem kompakten Teig verarbeiten – eventuell mehr Mehl hinzufügen, damit nichts klebt. Mit Salz, Pfeffer und einer ordentlichen Prise Muskatnuss abschmecken. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer Rolle formen und mit einem Messer quer gleich große Stücke (etwa so groß wie ein Fingerglied) abteilen. Mit der Hand zu ovalen Gnocchi formen – wer möchte, verpasst diesen durch das Abrollen über die Zinken einer Gabel noch das typische Muster.
Den Gorgonzola gemeinsam mit dem Obers in einem Topf leicht erhitzen, bis er schmizt. Die Gnocchi in leicht sprudelndem Salzwasser kochen, bis sie an die Oberfläche treiben. Sofort abseihen. Mit der Gorgonzolasauce auf tiefen Tellern anrichten. Mit frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer bestreuen und servieren.
Hmmm … die Gnocchi sehen hammermässig aus, aber ich mag Gorgonzola Sauce nicht … was soll ich denn jetzt machen? ;-)
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
mmmh, vielleicht mit butter und salbei? oder nimm irgendeinen anderen cremigen käse, den du magst :-)
Gnocchi, darauf hätte ich Lust!! Das doppelgriffige Mehl habe ich aufgebraucht, kann ich alternativ einen Versuch wagen mit „normalem“ Weizenmehl? Das griffige Mehl quillt noch besser auf…?
Liebe Grüße
Cheriechen
was verstehst du unter normalem mehl? probieren kannst du alles! :-)
:) Weizenmehl 550 oder T 65 aus Frankreich, das ist so Standard…
Ich werde probieren, die italienische Mama würde auch nehmen, was gerade da ist, … va bene!
perfetto! :-)
Als Gnocchi-Fan kann ich dein Rezept nur empfehlen! Super Blog!
http://maremmageheimtipp.wordpress.com/
Lg Max Fleschhut
grazie! und gleichfalls :-)